Bei der Ernährungs-Psychologie werden die beiden Disziplinen Ernährungswissenschaften und Psychologie vereint. Im Fokus stehen dabei Hunger, Durst und Appetit sowie vielseitige andere Faktoren, welche das Essverhalten von Menschen beeinflussen. Aber auch mit der Kehrseite beschäftigt sich diese Disziplin: Wie beeinflussen bestimmte Lebensmittel unsere Psyche?
Ein wichtiger Bereich in der Ernährungs-Psychologischen Beratung sind daher stets der Genuss und der achtsame Umgang mit Nahrungsmitteln und sich selbst. Crash-Diäten und vorgelegte Ernährungspläne sorgen in der Regel langfristig für Frust – der JoJo-Effekt schlägt zu und alte Muster schleichen sich wieder ein. Häufig versuchen Menschen mit ihrem Essverhalten ein Ungleichgewicht in ihrem Leben auszugleichen. Dies gilt es behutsam zu enttarnen. In der Ernährungs-Psychologie geht es darum, langfristig erfolgreich zu sein. Schritt für Schritt, dafür nachhaltig und mit mehr Zufriedenheit im Alltag.
Das Leben ist wie ein Puzzle
Unsere Ernährungsweise ist nicht von den Rahmenbedingungen zu trennen. Wenn wir etwas ändern möchten, so ist dies ein Prozess, der die Lebenssituation als Ganzes berücksichtigen muss – wie ein Puzzle mit verschiedenen Teilen, die man zusammenfügt; manchmal ist es schwierig das richtige Teil zu finden und manchmal ergibt sich erst sehr spät das Gesamtbild.
Egal ob das soziale Umfeld, der Beruf, die finanzielle Situation, das Alter, physische oder psychische Einschränkungen, spirituelle Einflüsse; für eine nachhaltige Ernährungsumstellung müssen diese vielfältigen Teile behutsam zu einem grossen Ganzen zusammengefügt werden.
Und dann sind da noch die versteckten Puzzleteile, die irgendwo im Keller oder auf dem Dachboden in einer Kiste liegen. Diese findet man nicht immer auf Anhieb. Hier gilt es diese Teile Schritt für Schritt und behutsam zu suchen und zu untersuchen. Eventuell ist es nicht das passende Teil und kann in die Schachtel der aussortierten Teile zurückgelegt werden, evtl. zeigt das gefundene Puzzleteil plötzlich neue Veränderungen im Gesamtbild oder stellt das bisherige Bild auf den Kopf.
Warum essen wir?
Richtiger Hunger
Wenn wir hungrig sind, signalisiert unser Körper mit einer Kette an hormonellen Boten, dass er Energie für all seine lebensnotwendigen Funktionen benötigt. Unser Körper braucht Nahrung. Richtiger Hunger äussert sich in vielfältiger Art und ist sehr individuell – typische Symptome sind ein Grummeln im Magen, Kopfschmerzen, die Konzentration lässt nach, wir werden müde oder aggressiv, wie ein Löwe auf der Suche nach Beute.
Essen und die Gefühlswelt
Stress, Langeweile, Einsamkeit, Müdigkeit – um nur ein paar zu nennen; zahlreiche Gefühls- und Gemütszustände können dazu führen, dass wir zu Essen greifen. Es soll uns beruhigen, aufmuntern, beschäftigen, trösten.
Diese Gründe sind oftmals nicht direkt ersichtlich. Menschen beschäftigen sich ungern mit unangenehmen, schmerzhaften Themen. Oft verdrängen wir Dinge zum Selbstschutz, manchmal können wir nur so überleben. Veränderung ist in diesem Zustand selten möglich und wir verharren in einem Schwebezustand.
Essen und die Gewohnheit
Auch die Gewohnheit kann uns den Hunger „vortäuschen“. Jeden Tag um 16 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen oder „immer, wenn ich beim Bäcker vorbeigehe und es so gut duftet, muss ich einfach ein Gipfeli kaufen“.
Essen als Belohnung
Vermutlich kennt das fast jeder: Nach getaner Arbeit, gönnen wir uns ein Stück Schokolade oder eine Tüte Chips – nach einem anstrengenden Arbeitstag, wenn die Bügelwäsche erledigt ist oder die Kinder im Bett sind…
Leere Kalorien und Übergewicht
Das Ergebnis davon, ist häufig eine Gewichtszunahme – denn Kalorien, die nicht aus Hunger zu uns genommen werden, verbraucht unser Körper nicht. Wie beim Steinzeitmenschen werden diese als Fettreserven für schlechte Zeiten eingelagert. Was früher das Überleben gesichert hat, hat heute körperliche Konsequenzen und führt zu Übergewicht und Unzufriedenheit; im schlimmsten Fall mit Folgeerkrankungen, wie Bluthochdruck oder Diabetes Typ 2.
Hinzu kommt, dass in so einem Moment in der Regel nicht zu kalorienarmen Gemüsestick, sondern zu Lebensmitteln mit vielen, leeren Kalorien gegriffen wird – diese enthalten selten wichtige Nährstoffe, bringen meist den Blutzuckerspiegel durcheinander und können zu weiteren Heisshunger-Attacken führen.
Die Aufgabe der Ernährungs-Psychologie
Jeder Mensch ist einzigartig mit seiner individuellen Lebens- und Essgeschichte. Es gibt kein Patentrezept für alle. Ein Prozess kann andauern und geschieht nicht innerhalb kürzester Zeit. Es gibt Rückschläge und innere Widerstände. Der Kern ist oft nicht einfach zu finden. Gemeinsam diese Seiten zu beleuchten und Wege zu erarbeiten, um Barrieren zu überwinden – das ist die Aufgabe einer kompetenten Ernährungs-Psychologischen Beratung.
Mehr Genuss und Achtsamkeit
Der Schlüssel zu mehr Wohlbefinden ist neben einer ausgewogenen Ernährung auch ein Leben mit ausreichend Platz für Bewegung und Entspannung. Das Leben mit allen Sinnen zu geniessen und achtsam mit sich und seinen Bedürfnissen umzugehen – die vielschichtigen Wechselwirkungen zwischen Körper und Geist stehen im Fokus einer Ernährungs-Psychologischen Beratung.
Die richtigen Tools finden
Das Erfreuliche ist, dass jeder mit Hilfe der richtigen Tools, sein Leben selbst in die Hand nehmen und seinen individuellen Weg finden kann.
Nachhaltige Veränderung
Ich habe mich für eine Ausbildung zur Ernährungs-Psychologischen Beraterin (IKP) entschieden, da es aus meiner Sicht, der richtige Weg ist, langfristig seine Ernährung umzustellen. Hier steht der Mensch mit all seinen Lebensbereichen im Mittelpunkt. Neben schulmedizinischen Grundlagen und einer Ernährungsweise auf Basis der SGE (Schweizer Gesellschaft für Ernährung) spielt die humanistische, klientenzentrierte Psychologie eine wichtige Rolle meiner ganzheitlichen Beratung.
Für Fragen und weitere Informationen stehe ich Dir gerne zur Verfügung.